
(c) Katharina Jäschke
Vedic Chant
(Singen von Mantras)
Alle Audioaufnahme wurden von mir selbst erstellt.
Mein Bezug zu Vedic Chant
Während meiner Yogalehrausbildung wuchs mein Interesse am Rezitieren der alten vedischen Texte. Dies Interesse führte mich 2010 an das Krishnamacharya Yoga Mandiram, dem „Yogazentrum“ das von Desikachar gegründet worden ist, um den Yoga als Weg zu mehr Gesundheit und Wohlbefinden zu lehren und zu vermitteln.
Das Mandiram ist etwas ganz anderes als die vielen Yogastudios, die es bei uns im Westen mittlerweile in Hülle und Fülle gibt. Zum Beispiel werden kaum Yogakurse angeboten, und das erst seit wenigen Jahren. Yoga wird vor allem im Einzelunterricht zur Gesunderhaltung und Heilung vermittelt, das „Rezept“ ist eine handschriftlich fixierte Yogapraxis. Im Foyer des Mandiram gibt es eine Rezeption, einen Wartebreich und dahinter viele kleine „Behandlungszimmer“.
Ergänzend zum Vedic Chant Seminar nahm ich Einzelstunden um persönliche Fragen zu besprechen und mehr über Inhalt und Anwendung des Chanting zu erfahren.
Das Interesse an Vedic Chant bei Yogaschülerinnen und -schülern ist eher gering. In den Yogakursen und im Einzelunterricht setze ich kurze Mantras wie z.B. „Ma aham“, „So ham“ aber auch Textteile aus dem Yoga Sutra wie „Sthira Sukha“ vor allem ein um die Aufmerksamkeit zu schulen, die Qualität des Ausatem zu verbessern aber auch um die Freude am Tönen in einer Gruppe zu erfahrbar zu machen.
Beispiele Vedic Chant – von Katharina Jäschke
Das wohl bekannteste Mantra:
Gayatri mantrah
Einführung:
Chant:
MA AHAM
Bedeutung:
Die Wirkungen von Vedic Chant
Die positiven Wirkungen von Vedic Chanting (Rezitieren vedischer Texte) sind vielfältig und finden auf verschiedenen Ebenen unseres menschlichen Seins statt. Die alten Texte berühren uns tief in unserem Innern.
Dadurch, dass wir intensiv Zuhören müssen, um das Gehörte wieder geben zukönnen, ist unser Geist in einem Zustand großer Konzentration. Unser Gedächtnis wird geschult, unser Atem wird auf unbewusste Weise vertieft und gestärkt.
„Singen öffnet das Herz.“
Yoga und Vedic Chanting bilden eine kraftvolle Verbindung. Es verbindet Körper, Atem und Geist auf sehr intensive Weise.
Krishnamacharya war der Ansicht, dass der Schatz der Vedas und der große Nutzen, den das Rezitieren bringt, jedem offen stehen sollte, der/die es mit Respekt zu lernen wünschte und die Hilfe dieser Texte brauchten. Er war derjenige, der durch Textquellen belegte, dass Vedic Chanting allen Menschen zugänglich sein sollte, unabhängig von Rasse, Geschlecht, Beruf, oder religiöser oder politischer Gesinnung, so lang die genauen Regeln eingehalten werden. Er begann auch Frauen zu unterrichteten.
Ein anderer Aspekt ist, dass der Schatz des Vedic Chanting und der altenTexte am Leben gehalten werden muss.
„Alle, die Vertrauen haben, werden unterrichtet. Jeder/Jede, die Interesse hat kann die Texte lernen.“ (Desikachar)
Urspünge des Vedic Chanting
Das Rezitieren von Texten aus den Vedas ist eine jahrtausende alte Tradition. Veda bedeutet Wissen, ein Wissen, das, so glaubte man, in einem Zustand tiefer Meditation den Weisen gegeben wurde. Sie sind die Quelle indischer Weisheit und Philosophien und werden von Hindus als heilige Texte angesehen.
Durch die mündliche Überlieferung sind sie über die Jahrtausende in ihrer ursprünglichen Form erhalten geblieben.
Die ersten Texte mögen vor ca. 3000 Jahren entstanden sein (1200- 900 vor Chr.).
Die Vedas sind in Form von Mantras verfasst, d.h. sie bestehen aus nur 3 oder 4 Tönen, die in einfacher Tonabfolge vor- und nachgesungen werden.
Es gibt mantras, die die Kräfte der Natur besingen (Sonne, Kräuter, Wasser etc.) oder die Götter lobpreisen. Es gibt mantras, in denen Rituale und die genauen Schrittezu deren Ausführung beschrieben werden.
Die Vedas beschäftigen sich aber auch mit so wichtigen Fragen wie „Wer bin ich?“, „Was ist der Sinn des Lebens?“, „Welche Aufgaben und Pflichten haben wir im Leben.“ Sie geben Regeln und beantworten Fragen zu Gesundheit, Glück Heilung.
Die 5 Elemente (Wasser, Feuer, Wind, Erde, Raum) sind Inhalt verschiedener mantras.
Das Wissen umfasst außerdem Bereiche wie Astronomie, Astrologie, Architektur und die hinduistische Götterwelt.
Vedic Chanting heute
Krishnamacharya (1888-1889) war der Ansicht, dass der Schatzder Vedas und der große Nutzen, den das Rezitieren bringt, jedem offen stehen soll, der/die es mit Respekt zu lernen wünscht und die/der die Hilfe dieserTexte braucht. Er war derjenige, der durch Textquellen belegte, dass VedicChanting allen Menschen zugänglich sein sollte, unabhängig von Rasse, Geschlecht, Beruf, oder religiöser oder politischer Gesinnung, so lang die genauen Regeln eingehalten werden. Er begann, auch Frauen zu unterrichteten.
Die alten Texte sollen außerdem lebendig gehalten werden und durchgenaues Rezitieren in ihrer urprünglichen Form und mit ihrem urprünglichen Inhalt weitergegeben werden.
„Alle, die Vertrauen haben, werden unterrichtet. Jeder/Jede, die Interesse hat, kann die Texte lernen.“ (Desikachar,*1937)
Wir können uns, auch wenn wir aus einem anderen Kulturkreis kommen, mit den Inhalten dieser alten Texte verbinden und die Allgemeingültigkeit ihrer Bedeutungen für unsere Stärkung und Heilung nutzen, wie z.B. das Mantra, das die Kraft der Kräuter und des Mondes besingt. Ein anderes Mantra bittet um Frieden für unsere Erde und allen Lebewesen, die auf ihr existieren, und darüber hinaus auch für die Sterne, den Mond und die Sonne. So gibt es zahlreiche Texte, die unsere inneren menschlichen Stärken und Potentiale ansprechen.